– Wissenschaft versus archaisches Denken und anarchisches Verhalten –
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The Art of Vision Newsletter (15.10.2024)
So lautet die Überschrift auf der Titelseite der aktuellen Ausgabe von SPEKTRUM der Wissenschaft. “Wissenschaft” ist bekanntlich das, was Wissen schafft, wovon die Menschheit immer profitiert hat, was sie von den anderen Lebewesen und insbesondere von unseren nächsten Verwandten unterscheidet. Letzteres ist allerdings zunehmend an vielen Orten des Planeten in Frage gestellt, insbesondere dort, wo sich der Mensch ganz offensichtlich dorthin zurückentwickelt, wo er (wissenschaftlich betrachtet) herstammt. Denn archaisches Denken und anarchisches Verhalten hat nichts mehr mit der Aufklärung zu tun. Das zentrale Merkmal der Aufklärung war bekanntlich die Forderung, dass die Vernunft für das Denken der Menschen entscheidend sein sollte: „Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! “ wurde zum Leitspruch. Es war die Zeit der wichtigsten Dichter und Denker Deutschlands. Immanuel Kant (1724 – 1804) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Philosophen. Sein Denken beeinflusst die Philosophie bis heute. Wie lange noch?
Vor diesem Hintergrund scheint die heutige “Wissenschaft” in einer Parallelwelt stattzufinden, die mit dem Alltag der Menschen und mit dem, womit sich Politiker die meiste Zeit beschäftigen, nur noch wenig oder fast nix mehr zu tun hat. Um es an einigen Beispielen ganz konkret zu machen:
In der einen Welt forschen wir an den allerkleinsten Teilchen der Natur, aus denen Atomkerne zusammengesetzt sind und zusammengehalten werden (die sogenannte starke Kernkraft), entwickeln darauf basierend immer bessere Quanten-Computer, mit denen man gefühlt unendlich komplexe Sachverhalte gleichwohl beschreiben und für einen praktischen Nutzen (Materialwirtschaft, alternative E-Batterien oder mRNA-Krebsimpfstoffe) Berechnungen anstellen kann. Oder wir bauen Teleskope (James Webb), mit denen wir sogar bis zum Beginn des Universums schauen. Auf der anderen Seite haben Menschen nichts anderes mehr im Sinn, als sich gegenseitig umzubringen, u.a. auch deshalb, weil man damit angabegemäß unmittelbar in den Himmel gelangen kann, da es auf Erden nicht mehr auszuhalten ist.
Auf die Frage, was die Welt zusammenhält, gibt es somit keine überzeugende Antwort. Selbst im metaphysischen Sinne ist keine erkennbar, die dafür in Betracht käme. Wir können uns ja nicht einmal mehr darüber einigen, was uns in unserem überschaubaren Deutschland zusammenhält. Oder? Neulich, am 3. Oktober, wurden wieder die üblichen Feiertagsreden gehalten und die Wendeereignisse von 1989/1990 heroisiert. Die will ich gar nicht kleinreden, im Gegenteil; denn ich habe sie selber erlebt und daraus die Hoffnung abgeleitet, dass künftig “alles” besser werden könnte. Umso größer ist daher das Erstaunen, dass wir in 35 Jahren angeblich nicht weit gekommen seien und sich manche sogar gefühlt nach der Zeit von Mauer und Stacheldraht zurücksehnen, in der sich der Staat (Gott sei Dank) noch um alles kümmerte.
Es gibt gerade aus der Wissenschaft trotzdem gute Nachrichten:
Eine habe ich oben bereits angedeutet. Wer mehr dazu wissen möchte, der muss sich für 6,99 Euronen das neue SPEKTRUM 11.2024 herunterladen, wofür ich hiermit ausdrücklich werbe. Der Verlag freut sich:
Noch Revolutionärer (allerdings nicht zum ersten Mal) klingt dieses:
Eigentlich haben wir bereits alles, womit wir “die Welt retten” könnten, um in den Himmel zu gelangen. Wir tun es aber nicht. Warum?
Was uns dazu anscheinend noch fehlt, war am vergangenen Sonntag Thema in den katholischen Gottesdiensten:
Mk 10, 17–30
In jener Zeit lief ein Mann auf Jesus zu, fiel vor ihm auf die Knie und fragte ihn: Guter Meister, was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?
Jesus antwortete: Warum nennst du mich gut? Niemand ist gut außer der eine Gott.
Du kennst doch die Gebote: Du sollst nicht töten, du sollst nicht die Ehe brechen, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht falsch aussagen, du sollst keinen Raub begehen; ehre deinen Vater und deine Mutter!
Er erwiderte ihm: Meister, alle diese Gebote habe ich von Jugend an befolgt.
Da sah ihn Jesus an, umarmte ihn und sagte: Eines fehlt dir noch: Geh, verkaufe, was du hast, gib es den Armen
und du wirst einen Schatz im Himmel haben; dann komm und folge mir nach!
Der Mann aber war betrübt, als er das hörte, und ging traurig weg; denn er hatte ein großes Vermögen.
Da sah Jesus seine Jünger an und sagte zu ihnen: Wie schwer ist es für Menschen, die viel besitzen, in das Reich Gottes zu kommen!
Die Jünger waren über seine Worte bestürzt. Jesus aber sagte noch einmal zu ihnen: Meine Kinder, wie schwer ist es, in das Reich Gottes zu kommen!
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt.
Man könnte es auch so ausdrücken:
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