Endstation Bahnhof

– Datenanalyse der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) zum Zustand der Deutschen Bahn  –

 

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Ein Beitrag zur Sachverhalts-Aufklärung (05.10.2023)

 

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/so-unpuenktlich-ist-die-deutsche-bahn-wo-es-viele-probleme-gibt-19066079.html

 

Wer lieber den STERN lesen möchte:

https://www.stern.de/reise/europa/deutsche-bahn–so-puenktlich-sind-die-bahn-laender-europas–33832250.html

 

O-Ton:

“Die F.A.Z. hat in Kooperation mit dem Eisenbahnportal „Zugfinder“ einen tiefen Blick in dessen Datenpool geworfen. Das private Angebot berechnet bei Nutzeranfragen die aktuellen Positionen der Züge. Daraus entsteht eine umfangreiche Datenbank, die ständig erweitert wird. Die Daten umfassen Informationen zu insgesamt 13,7 Millionen einzelnen Halten von Fernzügen an deutschen Bahnhöfen, und zwar über den Zeitraum vom 23. Juli 2019 bis zum 15. September 2023.

Wir haben diese Datenbank nach speziellen Kriterien ausgewertet, unter anderem nach Bahnhöfen und Verspätungsgründen. Wir wollten wissen: Wo liegen die besten und die schlimmsten Bahnhöfe in Deutschland, bezogen auf die Pünktlichkeit? Und was sind die Hauptgründe dafür, dass die Züge hierzulande so notorisch mit Verspätung fahren? Die Ergebnisse sind überraschend.”

 

Ergänzung meinerseits:

Eine Kommentierung/Gegendarstellung seitens der Deutsche Bahn AG wird hier nicht präsentiert, was jedoch mE zum guten Geschäft des Journalismus mit dazugehörte.

Anderseits hören wir von unserem Staatskonzern immer nur geschönte Erfolgsmeldungen und Ausblicke in die sehr weite Zukunft (bis 2070); wir leben aber in der Gegenwart, über die fast gar nix berichtet wird, schon gar nix Kritisches, was tagtäglich auf deutschen Schienen abgeht. Vor diesem Hintergrund ist es durchaus vertretbar, einen Faktencheck durch Dritte vornehmen zu lassen.

 

Ich greife nachfolgend – pars pro toto – einige Schaubilder aus dem Gesamtwerk heraus und interpretiere sie wie folgt:

 

1 Der Vergleich zur gebirgigen Schweiz – dort sind allein 48 Berge über 4.000 Meter hoch – nimmt einem die Luft. Zumal in der Schweiz ein Zug bereits als verspätet gilt, wenn er nur drei Minuten hinter dem Fahrplan zurückbleibt. 😮

2 Die Vermutung, die Verspätungsursachen könnten vielleicht?? maßgeblich exogen bestimmt sein, lässt sich nicht bestätigen. Denn sie sind zu rund 80% hausgemacht.

3 Es lässt sich – wie so oft – auch hier ein West-Ost Gefälle feststellen. Allerdings zum Nachteil des Westens und zu Gunsten des Ostens! Halleluja! Der Schwerpunkt der geplanten Sanierungsarbeiten in den nächsten Jahren wird im Westen sein, und zwar an den bekannten kritischen Strecken, namentlich im Rheinland, im Rhein-Main Gebiet, im Rhein-Neckar Raum sowie an der West-Ost Trasse Karlsruhe-Stuttgart-Ulm-München-Salzburg.

4 Last but not least kann ich es mir nicht verkneifen, auf die Brennpunkte Oberrheintal und Oberbayern ab Kufstein hinzuweisen, wo schon seit vielen Jahren Neu- und Ausbauten ausgewiesen werden, ohne dass sich irgendetwas in diese Richtung positiv entwickelt hätte.

Dazu muss man wissen, dass die Schweiz bereits 2016 den Gotthard-Basistunnel in Betrieb genommen hat, sodass man mit einem Zug in Rekordzeit von Mailand bis Zürich und weiter nach Basel, also quer durch die Alpen und durch die ganze Schweiz, brausen kann, wo dann aber an der deutschen Grenze der Bahn-Alptraum beginnt.

Die Schweiz ist begründetermaßen verärgert über die diesbezügliche deutsche Verkehrspolitik , die – leider – seit Jahren und Jahrzehnten bis heute so gut wie nix Fortschrittliches auf die Reihe bekommen hat, sodass nunmehr allen Ernstes mit den Franzosen verhandelt werden soll, die Schnellbahntrasse besser linksrheinisch zu bauen, weil das mit den Deutschen absehbar nix werden könne.

BRENNERBASISTUNNEL: Die Inbetriebnahme ist für 2028 vorgesehen. Allerdings droht hier das gleiche Chaos wie in der Schweiz. Man wird dann nämlich mit der Bahn ebenfalls in Rekordzeit von Südtirol kommend über den Brenner nach Innsbruck und weiter durch das Inntal fahren können. Ab der deutschen Grenze bei Kiefersfelden-Kufstein übernimmt anschließend die “Königlich-Bayerische Bimmelbahn”, weil bis heute nicht geklärt ist, wo die neuen deutschen Gleise für den ICE verlegt werden dürfen. Denn die will im Chiemgau keiner haben. 🙁

Hinweis:

Am kommenden Sonntag wird in Bayern gewählt. Und zur Wahrheit gehört auch: Die CSU-Verkehrsminister in der 16-jährigen Regierungszeit von Angela Merkel hießen Ramsauer, Schmidt, Dobrindt und Scheuer. Letzterer hatte in erster Linie die parteipolitisch getriebene bayerische PKW-Maut im Kopf, die aber vor dem EuGH krachend scheiterte und den deutschen Steuerzahler wahrscheinlich rund 1/2 Milliarde Euronen kosten wird. Wieviel Schienen könnte man dafür neu verlegen??

 

 

 

 

 

Die Mutter allen Übels: Lächerlich geringe Investitionen.

–  Die Schweiz investiert vergleichbar das Vierfache  –

 

ICE-Station auf dem Frankfurter Flughafen (FRAPORT).
ICE-Station auf dem Frankfurter Flughafen (FRAPORT).

 

 

 

Hinweis: Der Artikel unterliegt dem Urheberrecht der F.A.Z. Wer die Rechte daran erwerben möchte, wende sich bitte an den Zeitungsverlag.

 

 

 

 

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