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My Art of Vision Newsletter (03.06.2023)
Über E-Fuels und FRAPORT Terminal 3 habe ich in den letzten NLs berichtet.
Warum das kostbare E-Fuel (weil mit hohem energetischen Aufwand hergestellt) zwingend (vordringlich) in den Tank eines Airliners gehört und keinesfalls im PORSCHE des Herrn Bundesfinanzministers verbrannt werden darf, erklärt uns dieser Herr in einem speziellen TERRA X Video auf YOUTUBE; immer vorausgesetzt, dass wir es überhaupt schaffen, diese Unmengen von künstlichem Treibstoff zu erzeugen:
https://www.youtube.com/watch?v=MnrudYCzh2E&t=6s
Weshalb ich jedoch genau daran große Zweifel habe, verdeutlicht das folgende Foto, das ich mit dem Smartphone dokumentiert habe, in Ansehung der einschlägigen Hintergrundinformationen:

Darstellung auf dem Flugradar von flightradar24:
Als Flugzeug affiner Mensch stehe ich dem Fliegen selbstredend nicht prinzipiell ablehnend gegenüber, sondern das Gegenteil ist ja der Fall. Trotzdem hat alles immer seine natürlichen und sonstigen Grenzen und zudem eine Grenze der Zumutbarkeit. Ein Blick auf das öffentlich zugängliche Flugradar zeigt uns, welche Airliner im Großraum Rhein-Main bzw. in Süddeutschland aktuell unterwegs sind (Hinweis: Frankfurt ist der größte Frachtflughafen Europas).
Viele starten und landen in FRAPORT, viele überqueren uns hier (nur) in großer Höhe. Aber alle hinterlassen ihre Spuren in der Atmosphäre. Die Physik in Bezug auf Kondensstreifen ist ein eigenes Thema, das lasse ich jetzt mal außen vor. Statt dessen zeige ich Euch nachfolgend zwei Schaubilder aus einer Studie des Umweltbundesamtes 2019, also vor Corona, die eine eindeutige Sprache sprechen, egal welches Szenario man dabei heranzieht.
Und um es auf den Punkt zu bringen: Die Überschrift im Schaubild links spricht von “Kerosinbedarf” und meint tatsächlich Kerosin (Flugbenzin), dessen Rohstoff fossiles Erdöl ist und aus der Erde gefördert wird. Wenn das Fliegen baldmöglichst wirklich klimaneutral werden soll, dann muss dieses Öl künftig in der Erde bleiben und komplett durch E-Fuel ersetzt werden.
Diese Erkenntnis ist Stand heute nicht angreifbar und daher schlechterdings alternativlos, denn mit Batteriestrom oder H2 in einer Brennstoffzelle werden Airliner (Ein A 380 hat ein Startgewicht von 560 Tonnen!) kaum in die Luft kommen und schon gar nicht weit fliegen können. Technologieoffenheit, die immer wieder von der gelb-blauen Partei reklamiert wird, bedeutet mithin nach dem heutigen Stand der Wissenschaft nicht, dass in den nächsten 10 Jahren etwas komplett Revolutionäres erfunden oder vom blauen Himmel fallen wird, das entweder die bekannten Naturgesetze auf den Kopf stellt oder der Kernfusion so zum Durchbruch verhelfen wird, dass wir uns über billigen Strom überhaupt keine Sorgen mehr machen müssen. Das wird absehbar kurz- und mittelfristig so nicht passieren.
Kommentar dazu:
Klingt zwar nicht unplausibel, ist allerdings für viele ziemlich abstrakt. Deshalb macht es Sinn, die CO2-Emissionen einschließlich der sonstigen Klima-Nebenwirkungen des Flugverkehrs “pro Kopf” herunterzubrechen. In Bezug auf das Fliegen ist konkret Folgendes gemeint (Quelle ebenfalls Umweltbundesamt):
Um es mit den Worten Albert Einsteins auszudrücken: Mallorca-Urlauber brauchen sich relativ zu Australien-Urlauber nicht zu schämen. Denn Sie kommen bereits mit einer “geringfügigen” dreistelligen Menge Klimawirkung aus. Um hingegen nach Down Under zu gelangen, muss man unglaubliche 10.000 Einheiten!! mehr “investieren” (Relation Mallorca zu Sydney: 720/10710×100 = 6,7%). Letzteres ist ziemlich genau das, was ein Durchschnittsdeutscher im ganzen Jahr (2017) erzeugt hat. Oder das Fünffache der Klimawirkung eines durchschnittlichen deutschen PKWs. Umgekehrt: Man kann rund 5 Jahre mit seinem eigenen PKW fahren, um die gleiche Pro-Kopf Klimawirkung zu erzeugen wie mit dem Airliner beim Flug um die halbe Welt.
Logische Schlussfolgerung: Am besten, man(n) fährt mit dem PKW nach Australien. Damit lassen sich nämlich rechnerisch rund 4/5 der Emissionen einsparen. 🙂
Um nicht falsch verstanden zu werden: Am anderen Ende der Welt ist es großartig. Ich hatte das Glück, sowohl in AUS als auch NZ gewesen sein zu dürfen (amtsdeutsch, grrrrrrr….), und habe die Bilder noch heute im Kopf gespeichert.
Der meteorologische Sommer hat begonnen. Wünschen wir uns daher einen schönen Juni ohne große Hitze, auch wenn die Sonne ihr astronomische Maximum scheinen sollte.