Das Hochwasser in Polen und in der Slowakei von oben

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(26.09.2024)

 

 

Ich hab’s ja schon öfters ausgeführt, im Kontext mit strategischer Überwachung im Sinne von HORCHUNDGUCK – die meisten Satelliten dienen jedoch eindeutig zivilen Zwecken. Ich meine, dass die optische Auflösung der Erdoberfläche aus dem All problemlos Objekte in der Größe eines PKWs identifizieren kann. Das ist vorliegend aber gar nicht nötig, denn der große Überblick ist vielmehr von Interesse.

Konkret: Was es bedeutet, wenn die Wassermassen durch bewohntes Gebiet abfließen und alles um- und mitreißen, was nicht aus Stahlbeton gebaut ist, vermitteln uns jeden Abend die Katastrophenbilder in den Nachrichten. Die spannende Frage ist daher, was wir – mittel- und langfristig, denn kurzfristig geht wenig – tun könnten, um die Gefahren von Sturzfluten und Hochwasser für die Menschen besser in den Griff zu bekommen.

 

Satellitenbilder sind ein Instrument der Aufklärung, womit wir es zu tun haben und wo ggf. der Hebel anzusetzen ist.

 

1) Ich habe für Euch nachfolgend Bilddateien von der Webseite der NASA heruntergeladen, die uns zeigen, wohin das Wasser floss und wie es jetzt abfließt. Das lässt sich auch nicht ändern, denn die Topografie der Erde und die Naturgesetze können wir nicht außer Kraft setzen.

2) Wir können allerdings – und das ist in Sachsen in den letzten 10 Jahren an einigen Stellen tatsächlich durch Schutzmaßnahmen passiert – dem Wasser dort mehr Raum verschaffen, wo es die Menschen weniger bedroht (Überflutungsflächen im Sinne von Auwälder wie am Oberrhein und im Hessischen Ried). Wir können zudem Wasserspeicher bauen, um das Wasser für Zeiten zu konservieren, in denen es zu wenig Wasser gibt. Und wir können das Wasser besser kanalisieren, damit es dort abfießt, wo es soll, und nicht in Straßen und Häuser eindringt. Okay, gefühlt eine Aufgabe für mehrere Generationen. Und daher gilt es keine Zeit zu verlieren.

3) Was hindert uns daran? Nicht nur die dafür angeblich fehlenden Ressourcen und eine Handlungsstrategie, wie man das am besten organisiert, sondern leider auch die dafür notwendige Einsicht, dass das der richtige Weg ist. Wenn Planfeststellungsverfahren viele Jahre von den Bürgern durch Klagen vor den Verwaltungsgerichten blockiert werden nach dem Motto: Bitte nicht vor meiner Türe und schon gar nicht auf meinem Gründstück! Und weil staatliche Entschädigungsmaßnahmen nicht hinreichend kalkuliert sind, um den Menschen eine Option für angemessenen Ersatz zu verschaffen.

 

Was sind die Folgen?

Wie kontraproduktiv, ja ver-rückt unsere Vorgehensweise sein kann, zeigt uns die Entwicklung des Wiederaufbaus im Ahrtal. Wenn es zutrifft, was die Medien berichten, werden in vielen Fällen einfach die durch das Hochwasser zerstörten Häuser an genau derselben Stelle wiederaufgebaut nach dem Motto: Wir haben es ja bereits hinter uns. Die statistische Wahrscheinlichkeit, dass genau dasselbe noch einmal passiert, ist relativ gering, das Risiko mithin prinzipiell beherrschbar. Halleluja! Und die Politik schaut dabei zu. Anstatt neues Bauland in sicherer Entfernung auszuweisen und den betroffenen Menschen klarzumachen, dass der Staat und die Gesellschaft eine solche, alternativlose Vorgehensweise im öffentlichen Interesse verlangen müssen.

 

Zur Anschauung: Die Oder südlich von Breslau

 

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Schlussgedanke

Vor ein paar Tagen habe ich vom Rottweiler “Narrenbuch” erzählt, in welchem unsere Politiker tagtäglich neue Kapitel schreiben. Zu deren Entlastung muss man allerdings konzedieren, dass die Weisheit in der Bevölkerung auch nicht besser verteilt ist, um die Lebensentscheidungen zu treffen, an denen offensichtlich kein Weg vorbeiführt. Ja! Alles ganz schwierig, daran gibt es keinen Zweifel. Aber wenn wir weitermachen wie bisher, ist es bald nicht mehr schwierig, sondern unmöglich. Um das zu erkennen, muss man nicht aus dem Weltall gucken. Denn ein Blick aus dem Fenster die Straße hinunter und zum nächsten Nachbarn genügt. Und dann muss man nur noch 2+2 zusammenzählen und glauben, dass das Ergebnis immer 4 ist. Denn 5 ist keine gerade Zahl, selbst wenn das Sprichwort heißt, dass man Fünfe auch mal gerade sein lassen könne. Es sei nicht alles soooo genau zu nehmen, man dürfe gelegentlich etwas durchgehen lassen.

NEIN! Es gibt nämlich andere Sprichwörter, die das Gegenteil beinhalten: “Das fünfte Rad am Wagen”, “nicht alle fünf Sinne beisammen haben” – auch diese Redensarten gibt es und wir wissen, was damit gemeint ist. 🙁

 

 

 

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